Bartimäus

Draußen vor der Stadt Jericho sitzt ein blinder Mann am Wegrand und bettelt. Er heißt Bartimäus. Tag für Tag sitzt er dort, von morgens bis abends, lauscht und wartet, ob Menschen vorbeikommen. Viele, die vorübergehen, kennen ihn schon. Einige werfen ihm ein Geldstück hin. Aber die meisten beachten ihn gar nicht.

Eines Tages sind viel mehr Menschen als sonst auf der Straße. „Was ist los?“, fragt Bartimäus. „Das weißt du nicht?“, antworten sie. „Jesus kommt. Gleich wird er da sein. Wir sehen ihn schon!“

Bartimäus horcht auf: Jesus? Vielleicht kann Jesus ihm helfen? Bartimäus ist ganz aufgeregt. Wenn Jesus ihn nur nicht übersieht in dem Gedränge und nicht überhört bei all dem Lärm!

„Jesus, hilf mir!“, ruft Bartimäus ganz laut. Aber die Menschen um ihn herum sagen: „Schrei nicht so laut! Sei still! Jesus hat keine Zeit für dich.“ Aber Bartimäus schreit noch viel lauter: „Jesus hilf mir! Hab bitte Erbarmen mit mir!“ Er schreit so laut er kann, immer und immer wieder.

Da bleibt Jesus stehen und sagt: „Ruft ihn zu mir!“ Bartimäus ist ganz still und wartet gespannt. Auch um ihn herum ist alles ganz still. Bartimäus spürt, wie ihn alle anschauen. „Hab keine Angst!“, sagen sie zu ihm. „Freu dich! Steh auf, Jesus ruft dich!“ Da wirft Bartimäus seinen Mantel zur Erde und tastet sich durch die Menge, bis er vor Jesus steht. Und Jesus fragt Bartimäus: „Was willst du? Was kann ich für dich tun? Und Bartimäus antwortet: „Herr, ich will sehen können!“  Jesus sieht Bartimäus an und sagt mit freundlicher Stimme: „Du vertraust mir. Darum wirst du sehen.“

Und auf einmal kann Bartimäus sehen. Er lässt all das, was er besitzt, liegen und geht mit Jesus und bleibt an dessen Seite.

 

 

Aktion: Kannst du dir vorstellen, wie es Bartimäus all` die Jahre ergangen ist? Wie fühlt es sich wohl an, nicht sehen zu können? Bist du so mutig und bewegst dich für eine kurze Zeit mit verbundenen Augen im Haus oder lässt dich von jemanden „blind“ füttern?